Öffentliche Aufträge sind ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Wirtschaft. Ein Leitfaden für KMU, die sich für eine Ausschreibung interessieren.
Um den Wettbewerb anzuregen und die Chancengleichheit für alle Unternehmen zu gewährleisten, ist es wichtig, dass der Zugang zu Aufträgen der öffentlichen Hand so transparent wie möglich gestaltet wird. Schliesslich haben diese in der Schweizer Wirtschaft einen beachtlichen Stellenwert: Allein die vom Bund ausgeschriebenen Aufträge beliefen sich 2018 auf CHF 5,55 Milliarden für Bauleistungen, Güter und Dienstleistungen.
Erleichterung der Verfahrensabläufe
Das Internet bietet in diesem Zusammenhang hervorragende Möglichkeiten für eine Standardisierung. Die von Bund, Kantonen und Gemeinden genutzte Plattform simap.ch erleichtert die Verfahrensabläufe sowohl für die Behörden als auch für privatwirtschaftliche Unternehmen, die an einer Ausschreibung teilnehmen möchten.
Verhinderung von Korruption
Der Bundesrat sorgt mit verschiedenen Massnahmen dafür, dass Korruptionsfälle in der Bundesverwaltung verhindert werden. Öffentliche Beschaffungen gehören zu den potentiell korruptionsanfälligen Bereichen. Die neue Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (Inkrafttreten per 1. Januar 2021) sieht strenge Massnahmen hinsichtlich Interessenkonflikten und Korruption vor (Art. 3). Die Auftraggeberin kann darüber hinaus in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder in dem Beschaffungsvertrag mit der Zuschlagsempfängerin Verhaltensregeln festlegen (Integritätsklauseln, Konventionalstrafen, Massnahmen zur Sicherstellung rechtskonformer Geschäftsprozesse usw.).