Hacking und menschliches Versagen: Cyberrisiken für Freelancer
Cyberattacken treffen schon lange nicht mehr nur Großkonzerne. Inzwischen zielen Hacker mit ihren kriminellen Aktivitäten auch vermehrt auf Selbstständige sowie kleine oder mittelständische Unternehmen ab. Deshalb ist es wichtig, Maßnahmen gegen diese Risiken zu ergreifen. Wir zeigen auf, welche Cyberrisiken es für Freelancer gibt und wie sie ihr Business schützen können.
„Ihre Daten wurden verschlüsselt – gegen Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 10.000 Euro erhalten Sie erneuten Zugriff.“ Diese erpresserische Nachricht ist wohl der Alptraum aller Unternehmer – und für immer mehr von ihnen Realität. Denn längst haben Hacker auch Freiberufler als lohnendes Ziel für sich entdeckt.
Als Versicherungsmakler sehen wir uns bei exali regemäßig mit Schadenfällen konfrontiert, bei denen unsere Versicherungsnehmer durch die Machenschaften von Hackern um ihre Daten und/oder ihr Geld gebracht wurden. So unterschiedlich sich diese Fälle auch darstellen, hat sich bei ihrer Abwicklung jedoch eine Sache herauskristallisiert: Schon das Ergreifen einiger, ganz bestimmter Maßnahmen, kann das eigene Business schützen. Wir zeigen wie.
Cyberangriffe – Risiko Nummer 1 für Unternehmen
Unternehmen sind einigen Risiken ausgesetzt, doch Bedrohungen aus dem Cyberbereich stehen in diesem Ranking ganz oben auf dem Siegertreppchen. Das ergaben umfassende Untersuchungen wie zum Beispiel eine Studie der Allianz Versicherung, welche die relevantesten Unternehmensrisiken für 2023 identifiziert hat.
Von 2.700 befragten Risikomanagementexpertinnen und -experten gaben 40 Prozent an, einen Cyberangriff als größte Bedrohung zu empfinden. Unsere Erpressernachricht in der Einleitung haben wir in diesem Zusammenhang somit nicht von ungefähr gewählt. 57 Prozent der Studienteilnehmer im Jahr 2022 hielten sogenannte Ransomware-Attacken, bei denen Schadsoftware Daten verschlüsselt, für eine der eklatantesten Cyberbedrohungen.
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Die Schwergewichte unter den Konzernen bemühen sich schon länger um die Umsetzung von Cybersicherheitsstrategien, doch Freelancer und kleinere Firmen stehen diesen Risiken oft noch hilflos gegenüber. Die gute Nachricht ist: Es werden weder ein grenzenloses Budget noch massenhaft personelle Ressourcen benötigt, um gegen Cyberrisiken gewappnet zu sein. Freelancer können jederzeit einige einfache Vorkehrungen treffen, um ihr Business zu schützen.
Cybersecurity für Freelancer – die Basics
Um das eigene Business gegen Cyberbedrohungen zu wappnen, können Freelancer diverse technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen. Zu den grundlegenden Vorkehrungen gehören:
- Professionelle Hard- und Software
Provisorische Lösungen sparen vielleicht zu Beginn Geld – ereignet sich jedoch ein Cybervorfall, beträgt der entstehende finanzielle Schaden oft ein Vielfaches. - Redundante Hardware
Sie hilft dabei, Ausfälle zu verhindern, abzufedern und möglichst schnell wieder einsatzbereit zu sein. - Datensicherung
Es sollten externe Datenträger verwendet werden, die vom Rest des Netzwerks abgekoppelt sind. Das schützt nicht nur vor unbefugten Zugriffen, sondern auch vor systemübergreifenden Schäden. - Firewalls und Virenscanner
Das beste Mittel, um unberechtigten Datenverkehr zu blockieren – natürlich nur, wenn regelmäßige Updates eingespielt werden und alles auf dem neuesten Stand gehalten wird. - Bewusstsein schaffen
Sich selbst und gegebenenfalls auch das Team in Sachen Cyberrisiken auf dem Laufenden halten. Hacker entwickeln immer wieder neue Maschen, um an Daten zu gelangen. Und schließlich will auch die aktuellste Software richtig bedient werden.
Sicher online unterwegs
Online unterwegs zu sein, ist Teil des beruflichen und privaten Alltags und etwas, worauf die meisten Freelancer weder verzichten wollen noch können. Um die Vorteile der Digitalisierung auch in dieser Hinsicht sicher nutzen zu können, sollten jedoch ein paar Punkte beachtet werden.
Freelancer sollten ihre Accounts unbedingt mit verschiedenen, sicheren Passwörtern schützen. Zu einem sicheren Passwort gehören Groß- und Kleinschreibung sowie der Einsatz von Sonderzeichen und Zahlen. Im Idealfall werden die Zugangsdaten regelmäßig gewechselt. Klingt umständlich? Ein Passwortmanager hilft, alles zu koordinieren.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich die 5 Experten-Tipps für gutes Passwortmanagement durchlesen.
Es sollte außerdem vermieden werden, sich in ungeschützte öffentliche Netzwerke einzuloggen. Hier ist immer ungewiss, wer mitliest. Dementsprechend sollten Freelancer außerhalb sicherer Netzwerke auch niemals Daten versenden. Am besten wird nur auf verschlüsselten Seiten gesurft und ein VPN genutzt. Dieses Virtual Private Network erlaubt eine verschlüsselte Verbindung zum Internet.
Doch auch der heimische Internetzugang kann ohne Schutz als Einfallstor für Cyberkriminelle dienen. Neben den bereits erwähnten Maßnahmen lohnt es sich, den eigenen Router mit einem WPA2-Schlüssel zu sichern.
Für den Ernstfall gesichert
Die schlechte Nachricht vorweg: Einhundertprozentige Sicherheit existiert nicht. Aber: Selbst, wenn der schlimmste Fall, zum Beispiel in Form eines Cyberangriffs, eintritt, müssen Freelancer die Folgen nicht allein tragen. Versicherungslösungen für Cyberrisiken werden immer stärker nachgefragt und entlasten Freiberufler im Ernstfall nicht nur bei den Kosten, sondern unterstützen sie außerdem dabei, ihren Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Folgendes sollte eine gute Cyberversicherung enthalten:
- Eine rund um die Uhr erreichbare Notfallnummer
- Nach einer Cyberattacke den ursprünglichen Zustand der eigenen Systeme wiederherzustellen sowie den weiteren Betrieb zu gewährleisten, bedeutet nicht nur jede Menge Arbeit, sondern bringt auch hohe Kosten mit sich. Diese sollte der Versicherer mittragen.
- Wenn Kundendaten in die Hände von Hackern fallen, leidet nicht nur die Cybersicherheit des Business, sondern auch das eigene Image als Dienstleister darunter. Die Versicherung sollte die anfallenden Summen für eine hilfreiche PR abdecken.
- Lassen sich die Daten nach einer Ransomware-Attacke nicht mehr entschlüsseln, gehört auch das Entrichten des Lösegelds zu den Aufgaben einer guten Cyberversicherung.
- Es ist außerdem möglich, dass Freelancer nach einer erfolgreichen Cyberattacke ihren Verpflichtungen gegenüber Kunden eine Zeit lang nicht mehr nachkommen können. Aus diesem Grund sollten die Leistungen der Versicherung auch Vertragsstrafen sowie fremde und eigene Umsatzausfälle abdecken.
Die Berufshaftpflichtversicherungen über exali schützt unsere Versicherungsnehmer automatisch bei Cyberschäden, die durch ihre Fehler einem Dritten wie z. B. dem Auftraggeber entstehen. Zusätzlich umfassen unsere Versicherungen auch den Schutz vor Schadenersatzforderungen und wir sind bei Verzugsschäden, Bußgeldern und Abmahnungen an der Seite jedes Freelancers.
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Für die Absicherung von Schäden, die am eigenen Business entstehen, kann außerdem die Berufshaftpflicht um den Zusatzbaustein „Datenschutz- & Cyber-Eigenschaden-Deckung“ erweitert werden. Auf diese Weise schützen sich Selbstständige vor Ransomware, DDos-Attacken und Co. – die Kosten einer Betriebsunterbrechung und gegebenenfalls einer Lösegeldzahlung trägt hierbei der Versicherer. Für Interessierte, die (noch) keine Berufshaftpflicht bei exali haben oder einen modularen Aufbau einer Cyber-Versicherung suchen, kann die Absicherung selbstverständlich auch über eine Standalone-Police erfolgen.
Cybersicherheit – keine Frage der Unternehmensgröße
Der richtige Umgang mit Cyberrisiken ist keine Frage der Unternehmensgröße. Mit der richtigen Mischung aus Prävention und Absicherung stellen Freelancer ihr Business in Fragen der Cybersicherheit auf sichere Füße. So können sie sich dem widmen, worauf es wirklich ankommt: Profession und Kunden.