Was ist ein Freelancer?
Freelancer, Freiberufler, freier Mitarbeiter – diese drei Begriffe meinen alle dasselbe: Solo-Selbstständige, die bestimmte Berufe ausüben und für verschiedene Kunden auf eigene Rechnung tätig sind. In diesem Beitrag klären wir, woher der Begriff eigentlich kommt, was einen Freelancer ausmacht und wie viel man als Freelancer in welcher Branche verdient. Zusätzlich haben wir 24 interessante Fakten über Freelancer mitgebracht.
Freelancer Definition
Der Begriff Freelancer beschreibt Selbstständige, die einer freiberuflichen Tätigkeit auf eigene Rechnung nachgehen. Dabei sind sie meist nicht von einem einzigen Auftraggeber abhängig, sondern bearbeiten verschiedene Projekte bei unterschiedlichen Kunden. Das Beschäftigungsverhältnis unterliegt indes keinerlei Weisungsbefugnis und unterscheidet sich somit von einem Anstellungsverhältnis.
Freelancer oder Freiberufler?
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Oftmals werden die Begriffe Freelancer und Freiberufler synonym verwendet. Das ist jedoch irreführend, denn der Terminus „Freiberufler“ bezeichnet Selbstständige, die einen sogenannten freien Beruf ausüben.
Diese Berufe werden auch als Katalogberufe bezeichnet und sind im Gesetz (§ 18 EStG & § 1 PartGG) festgelegt. Zu den Freien Berufen gehören beispielsweise:
- Ärzte
- Anwälte
- Journalisten
- Notare
- Ingenieure
- Künstler
- Autoren
- Architekten
Freiberufler – Beispiel
Zum Beispiel ist ein Arzt dann ein Freiberufler, wenn er eine eigene Arztpraxis eröffnet und auf selbstständiger Basis tätig wird. Arbeit er jedoch für ein Krankenhaus, übt er zwar dennoch einen freien Beruf aus, ist er allerdings kein Freiberufler mehr, sondern Angestellter.
Genau so verhält es sich mit anderen freiberuflichen Tätigkeiten. Sind Berufstätige wie z. B. Ingenieure, Berater, Physiotherapeuten, Hebammen, Dolmetscher, Steuerberater oder Gutachter auf eigene Rechnung tätig, sind sie offiziell Freiberufler. Üben sie diese Tätigkeiten in Form einer Festanstellung aus, zählen sie wie andere Angestellte auch zu den „abhängig Beschäftigten“.
Freelancer
Als Freelancer bezeichnet man hingegen einen freien Mitarbeiter bzw. einen externen Mitarbeiter eines Unternehmens, der auf selbstständiger Basis im Auftrag von Kunden Projekte bearbeitet. Der Freelancer kann dabei ein Freiberufler sein. Wird seine Tätigkeit vom Finanzamt allerdings nicht als freier Beruf anerkannt, wird er als gewerbetreibender eingestuft.
Beim Begriff „Freelancer“ geht es also vielmehr um einen Oberbegriff, der die freie Mitarbeit als solche meint und Freiberufler sowie andere Solo-Selbstständige, die Kundenaufträge bearbeiten, zusammenfasst.
hinweis
Was bedeutet Freelancing?
Wie oben bereits angeschnitten ist „Freelancer“ bzw. das „Freelancing“ als Oberbegriff für die freie Mitarbeit zu verstehen. Das Freelancing zeichnet sich durch eine besonders gute Work-Life-Balance aus, da sich Freelancer selbst aussuchen können, wann und von welchem Ort aus sie arbeiten möchten. Gerade in Zeiten von New Work, Home-Office & Co. kommt dem Freelancing mehr Bedeutung zu. Immer mehr Menschen zieht es mittlerweile in die Selbständigkeit.
Während früher Journalismus und Medienberufe klassische Felder von Freiberuflern waren, sind inzwischen viele IT-Freelancer auf dem Markt aktiv. Insbesondere durch die Digitalisierung ergeben sich hier für freie Mitarbeiter sehr interessante und zukunftssichere Betätigungsfelder. Grundsätzlich tummeln sich Freelancer aber heutzutage in nahezu jeder Branche.
Was macht ein Freelancer?
Ein klassisches Arbeitsverhältnis, bei dem er einer Weisungsbefugnis des Arbeitgebers unterliegt, ist nicht gegeben. Meist sind freie Experten auf Honorarbasis in der IT, der Beratung oder der Kreativ-Branche tätig. In der Regel erfolgt eine temporäre Zuweisung für ein Projekt. Nach dessen Abschluss folgen entweder neue Aufträge vom gleichen Unternehmen oder von neuen Kunden.
Um den dauerhaften Erfolg zu garantieren und wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen freie Experten eine hohe Qualifikation in ihrem Fachbereich und müssen sich ständig weiterbilden.
Freiberufler auf Honorarbasis müssen, ähnlich wie Unternehmer, permanent Akquise betreiben, mehrere Projekte gleichzeitig managen und Buch führen. Andererseits genießen sie das Privileg, sich selbst aussuchen zu können, wo und wann sie arbeiten.
So ist es ihnen möglich, das Projekt orts- und zeitunabhängig zu bearbeiten. Arbeiten freie Mitarbeiter „remote“, also im Home-Office, haben sie keinen Anspruch darauf, in den Räumlichkeiten des Auftraggebers einen Arbeitsplatz zu erhalten.
Rechtliche Rahmenbedingungen beim Freelancing
Anders als Festangestellte müssen sich Freelancer selbst um ihre Versicherungen und steuerliche Abgaben kümmern. Sofern sie unter gewissen Einkommensgrenzen liegen, zählen sie als Kleinunternehmer und müssen keine Umsatzsteuer zahlen.
Freelancer müssen darüber hinaus Rechnungen schreiben, da sie ihr unternehmerrisches Risiko selbst tragen. Wichtig bei der Zusammenarbeit zwischen Freelancern und Unternehmen sind auch die Freelancer-Verträge, durch die die Projektarbeit vertraglich geregelt wird.
Was verdienen Freelancer?
Die Vergütung erfolgt üblicherweise auf Stundenbasis und ist vom Fachgebiet und der Auftragslage abhängig. IT-Freelancer erhalten einen weitaus höheren Stundensatz als Texter oder Designer der freien Mitarbeit. Der Verdienst eines Freelancers kann stark schwanken, da Stundensätze oft auf Verhandlungsbasis angegeben werden.
SAP | Beratung & Management | IT-Infrastruktur | Entwicklung | Ingenieurwesen | Grafik, Content, Medien |
---|---|---|---|---|---|
99 € | 92 € | 91 € | 86 € | 88 € | 78 € |
Das Einkommen kann über, aber auch unter dem branchenüblichen Durchschnitt liegen. Anders als Angestellte, erhält der freie Mitarbeiter seine Vergütung in brutto, was bedeutet, dass er Sozialversicherungen und Steuern selbst abführen muss. Freelancer müssen ihren Stundensatz genau kalkulieren, um alle nötigen Ausgaben decken zu können.
Wie bekommt man Reichweite als Freelancer?
Jobs erhalten freie Experten meist über ein Netzwerk, dass sie sich aktiv über Jahre hinweg aufbauen. Projekte können online, über die eigene Website und Social Media, oder offline, auf Messen bzw. Networking-Events, akquiriert werden. Freie Mitarbeiter, die über Jahre im Geschäft sind oder in einer speziellen Nische tätig sind, können sich oft auf Empfehlungen von Kollegen oder Kunden verlassen.
Akquise-Kanäle für freie Mitarbeiter:
- eigene Homepage
- soziale Netzwerke
- Plattformen für freie Mitarbeiter
- Networking-Events
- Messen
- Freunde / Familie
- Empfehlungen
Mittlerweile ist es gang und gäbe, dass freie Experten auf Projektportalen wie freelancermap vertreten sind, um zusätzlich an Reichweite zu gewinnen. Besonders zu Beginn der Karriere, wenn noch kein Netzwerk vorhanden ist, kann eine Registrierung sinnvoll sein. Auch Recruiter, Unternehmen oder Start-ups können von Auftrags-Plattformen profitieren – Skills und Projekthistorie sind durch strukturierte Profile leicht überschaubar und zeitsparend.
24 interessante Freelancer-Fakten
Wir finden: Daten und Statistiken sagen mehr als tausend Worte. Deshalb haben wir die spannendsten – und kuriosesten Fakten über Freelancer aus den verschiedensten Quellen zusammengetragen.
Fakt #1: Wie viele Freelancer gibt es in Deutschland?
Deutschland beheimatet aktuell etwa 3,6 Millionen Solo-Selbstständige. Davon sind laut des Bundesverbandes für freie Berufe rund 1,47 Millionen Freiberufler. Ob es sich bei den übrigen 2,13 Mio. um Freelancer oder um andere Solo-Selbstständige handelt, wurde bisher nicht erhoben.
Fakt #2: Die meisten deutschen Freelancer kommen aus Bayern
Von 3.042 Befragten unseres Freelancer-Kompasses haben 86 % ihren Wohnsitz in Deutschland. Davon kommen 21 % aus Bayern, 20 % aus Nordrhein-Westfalen, jeweils 12 % aus Hessen und Baden-Württemberg und 7 % aus Berlin. Der Rest ist mit 1 % bis 3 % über Deutschland verteilt.
Fakt #3: Fast die Hälfte aller Arbeitskräfte weltweit ist selbstständig
Einer Untersuchung der International Labour Organization (ILOSTAT) aus dem Jahr 2023 zufolge, sind 48 % der arbeitenden Bevölkerung weltweit selbstständig – Tendenz steigend.
Fakt #4: In Afrika gibt es die meisten Selbstständigen
Wenn es um die Frage geht, wo es die meisten Selbstständigen gibt, liegt Afrika an der Spitze. Das zeigen die Daten der Weltbank, die zuletzt im Jahr 2022 aktualisiert wurden. Platz 1 belegt das westafrikanische Land Niger. Hier sind 94 % aller Beschäftigten selbstständig.
Knapp dahinter liegen die Zentralafrikanische Republik mit 93,3 %, Tschad mit 90,9 % und Sierra Leone mit 89,2 %. Auf dem 5. Platz landet der Südsudan mit 88,9 %. Freelancer und Freiberufler finden sich in diesen Zahlen kaum. Einen Großteil der Selbstständigen machen Landwirte aus, die sich hauptsächlich selbst versorgen.
Fakt #5: Diese Länder haben die wenigsten Selbstständigen im globalen Vergleich
Den geringsten Anteil an Selbstständigen verzeichnet laut der Weltbank aktuell Katar (0,4 %), dicht gefolgt von Kuwait mit 2,1 % und Bahrain mit 2,7 %. Deutschland steht mit 8,7 % immerhin an Platz 15 im Ranking der Länder mit den wenigsten Gewerbetreibenden und Freischaffenden.
Im Gegensatz zu Westafrika sieht die Welt in diesen Ländern anders aus. Die stabile wirtschaftliche Lage trägt dazu bei, dass Arbeitnehmer nicht auf die Selbstständigkeit (z. B. durch Selbstversorgung) angewiesen sind. Sie können es sich frei aussuchen, ob sie das Privileg einer unabhängigen Tätigkeit genießen wollen.
Fakt #6: Die meisten Solo-Selbstständigen, Freiberufler und Freelancer sind männlich
Nicht nur unser Freelancer-Kompass zeigt, dass ein Großteil der unabhängigen Arbeitsbewegung männlich ist (86 %). Im Mikrozensus des Statistischen Bundesamts lag der Anteil der männlichen Solo-Selbstständigen bei 4,1 % (Anteil an Erwerbstätigen in Deutschland). Bei Frauen waren es nur 3,4 %.
Fakt #7: Deutsche Freelancer sind älter als amerikanische
Aus unserer Befragung ging hervor, dass der deutsche Durchschnitts-Freelancer 45 Jahre alt ist. Der amerikanische Freelancer-Markt ist anders gestrickt.
Laut einer Umfrage des US-amerikanischen Portals Upwork entscheiden sich größtenteils Millenials sowie die Generation Y und Z für eine Karriere als Freelancer (n = 3.000):
- Gen Z: 15 % (geboren zwischen 1995 und 2010)
- Gen Y: 45 % (geboren zwischen 1980 und 1995)
- Gen X: 27 % (geboren zwischen 1965 und 1979)
- Boomer: 9 % (geboren zwischen 1946 und 1964)
- Silent Generation: 4 % (geboren zwischen 1928 und 1945)
Schon gewusst? In Amerika spricht man von der sogenannten Gig-Economy, wenn es um Solo-Selbstständige, Freiberufler und Freelancer geht. Der Begriff beschreibt einen Teil des informellen Arbeitsmarkts, bei dem freie Mitarbeiter oder Minijobber nur kurzfristig für einzelne Aufträge oder Projekte beschäftigt werden. Die Bezeichnung wurde mit dem Aufkommen von Unternehmen wie Uber oder Lyft populärer, die Dienstleistungen über digitale Plattformen an ihre Kunden vermittelten, z. B. Fahrdienste.
Fakt #8: Die meisten Freelancer sind Akademiker
Insgesamt 72 % der Teilnehmer unseres Freelancer-Kompasses gaben an, einen Bachelor-, Master- oder Promotionsabschluss zu haben. Das hohe Bildungsniveau spiegelt sich auch im Stundensatz wider, den man als Freelancer verlangen kann.
Interessant: Laut unserer Befragung verdienen Freelancer mit Master-Abschluss stündlich 1 € mehr als promovierte (109 € vs. 108 € pro Stunde).
Fakt #9: Knapp 40 % aller beschäftigten Frauen sind Solo-Selbstständige
Das Statistische Bundesamt hat festgestellt, dass der Anteil der Solo-Selbstständigen Frauen auf 40,4 % gewachsen ist. Seit der ersten Erhebung im Jahr 2002 ist das ein Plus von 7 %. Damit erkennen nicht nur wir auf unserem Portal einen leichten Aufschwung in der weiblichen Freelancer-Welt.
Fakt #10: Mehr Frauen als Männer machen sich nebenbei selbstständig
Die Zahl der Neugründungen ist rückläufig. Bei weiblichen Selbstständigen ist der Rückgang besonders hoch, wie der KfW-Gründungsmonitor zeigt: Im Jahr 2022 wählten 205.000 Frauen weniger den Karrierepfad „Selbstständig“ als noch im Vorjahr. Das ist ein Minus von 20 %. Bei männlichen Gründern gab es einen Rückgang von lediglich 1 %.
Aus dem Monitor ging auch hervor, dass Frauen den größten Anteil (57 %) an Nebenerwerbsgründungen und sogar 84 % der Neugründungen im Vollerwerb ausmachen.
Fakt #11: Der Freelancer-Stundensatz ist in den letzten 9 Jahren um knapp 20 € gestiegen
Im aktuellen Freelancer-Kompass erreichte der durchschnittliche Freelancer-Stundenlohn mit 102 € pro Stunde (männliche Freelancer) ein neues Rekordhoch. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 lag er noch bei knapp 82 €.
Weibliche Freelancer verdienen mit 98 € im Schnitt 4 € weniger pro Stunde. Immerhin stieg das Gehalt im Vergleich zum Vorjahr um 6 € je Stunde.
Fakt #12: Etwa zwei Drittel aller Freelancer sind mit ihrem Einkommen zufrieden
Trotz des steigenden Stundensatzes sind nur 68 % (männliche Teilnehmer) bzw. 57 % (weibliche Teilnehmer) unserer befragten Freelancer und Freiberufler mit ihrem Einkommen zufrieden. Der Stimmungsdämpfer hat laut unserer Befragung drei wesentliche Gründe:
- Bei der Einkommenszufriedenheit spielt die Höhe eine wesentliche Rolle
- Die Höhe der betrieblichen Ausgaben bei Freelancern liegt zwischen 100 € und 2.000 € monatlich
- Aufgrund der Projektakquise schwankt das monatliche Einkommen zwischen 5 % und 34 %
Fakt #13: In der Finanzbranche lohnt sich das Freelancing besonders
Unsere Freelancer arbeiten an den verschiedensten Projekten in den unterschiedlichsten Branchen. Zu den dicht-besiedelten Sparten gehören:
- IT | Software (16 %)
- Automotive (11 %)
- Banken | Finanzen (11 %)
- Öffentlicher Sektor (8 %)
- Gesundheit | Medizin | Pharma | Chemie (7 %)
Obwohl diese Fachgebiete unter unseren Freelancern sehr beliebt zu sein scheinen, zahlen andere Branchen deutlich besser.
Zum Beispiel verdienen Freelance-Berater in der Branche „Banken | Finanzen“ bis zu 118 € die Stunde, während Unternehmen der Sparte „IT | Software“ mit 96 € verhältnismäßig wenig aufs Freelancer-Parkett legen.
Wer den für sich optimalen Stundensatz finden will, sollte wissen, was am Markt geschieht, wie sich die Konditionen aktuell entwickeln und was im Moment für welche Leistung aufgerufen wird. Häufig ist es bei Dienstleistungen aber lukrativer, definierte Service-Pakete anzubieten als eine Anzahl von Stunden mit einem bestimmten Satz.
Mona WiezoreckGründungsexpertin
Fakt #14: Das sind die beliebtesten Branchen deutscher Solo-Selbstständiger
Der Arbeitskräfteerhebung des Statistischen Bundesamts zufolge, betreiben die meisten Solo-Selbstständigen (13,8 %) ein Gewerbe in der Land- und Forstwirtschaft. Auf Platz 2 stehen Selbstständige im Bereich des Grundstücks- und Wohnungswesens mit 8,3 %.
Knapp dahinter finden sich Unternehmensdienstleister mit 8 %, während im Kommunikations- und Informationsgewerbe 6,1 % Solo-Selbstständige zuhause sind.
Fakt #15: Das sind die beliebtesten Freiberufler-Branchen
Einer Umfrage des Instituts für Freie Berufe zufolge, ist der größte Anteil der deutschen Freiberufler in den Freien Heilberufen tätig (29 %). Direkt gefolgt von rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden Freien Berufen (28 %) und Freien Kulturberufen (23 %). In den technischen und naturwissenschaftlichen Freien Berufen ist der kleinste Anteil an Freiberuflern vertreten (20 %).
Exkurs: Was versteht man unter Freien Berufen? Zu den Freien Berufen zählen diverse Berufsbezeichnungen, die in § 18 EstG gelistet sind. Diese nennt man auch „Katalogberufe“. Dazu gehören beispielsweise:
- Heilberufe (Ärzte, Zahnmediziner, Apotheker, Physiotherapeuten)
- Rechts-, wirtschafts- und steuerberatende Berufe (Steuerberater, Notare, Anwälte)
- Technische und naturwissenschaftliche Berufe (Architekten, Ingenieure, Informatiker)
- Kulturelle Berufe (Autoren, Lektoren, Regisseure)
Der Begriff „freier Beruf“ zeichnet sich zudem durch gewisse Charakteristiken aus: Professionalität durch hohe berufliche Qualifikation, Gemeinwohlverpflichtung (Handlung im Interesse aller Bürger), strenge Selbstkontrolle im beruflichen Alltag und Eigenverantwortlichkeit (Selbstständigkeit). Mehr Details zur Berufs-Charakteristik gibt es beim Verband Freier Berufe.
Fakt #16: Nur wenige Freelancer im DACH-Raum sind Young Professionals
Von den 3.042 Befragten unserer jährlichen Studie sind lediglich 6 % Young Professionals. Das heißt, sie besitzen weniger als 5 Jahre Berufserfahrung in ihrer Sparte. 16 % der Teilnehmer gelten mit 5 bis 10 Jahren Berufserfahrung als Junior Experts, während ganze 78 % schon mehr als 10 Jahre Berufserfahrung mitbringen.
Fakt #17: Mehr als 30 % der Befragten waren bereits nebenberuflich als Freelancer tätig
Unser Freelancer-Kompass ergab, dass 31 % der Befragten bereits vor dem Start in die Solo-Selbstständigkeit nebenberuflich als Freelancer tätig waren. 69 % dagegen entschieden sich gleich für die Freelancing-Karriere in Vollzeit.
Wer über eine Freelancer-Karriere in Vollzeit nachdenkt, sollte Rücklagen parat haben. Der Großteil unserer Befragten empfiehlt ein Startkapital von 5.000 € bis 50.000 €. Für potenzielle Gründer mit kleinem Geldbeutel gibt es sogar diverse Förderprogramme für Freelancer.
Fakt #18: Die Kapazitäten von Freiberuflern sind überschritten
Wie die regelmäßige Konjunkturumfrage des Bundesverbands der freien Berufe zeigt, sind 39 % der deutschen Freiberufler mit ihren aktuellen Projekten völlig ausgelastet (Auslastung zwischen 75 % und 100 %). Bei 37,3 % der Freiberufler sind die Kapazitäten sogar überschritten.
Die Auslastung von Freelancern und Freiberuflern zeigt die hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften und Experten deutlich.
Interessant: Eine Gegenüberstellung der Winter- und Sommer-Konjunkturumfrage des BFB lässt die Vermutung zu, dass die Nachfrage nach freien Projektmitarbeitern im Winter sogar höher ist als im Sommer. Ob bei der Befragung Urlaubstage und andere saisonbedingte Ausfälle berücksichtigt wurden, ergab die Umfrage nicht.
Fakt #19: Freelancer weltweit sind von der Inflation betroffen
Aus den Consumer Insights von Statista geht hervor, dass die Inflation so gut wie alle Freelancer weltweit betrifft. In Deutschland empfinden 63 % die Inflation als größte wirtschaftliche Herausforderung, in Frankreich sind es 64 % und in Australien sind es sogar 70 % der Freischaffenden. Ebenfalls betroffen sind die Vereinigten Staaten (USA) mit 58 %, das Vereinigte Königreich mit 71 % und Polen mit 69 %.
Fakt #20: Das Thema Scheinselbstständigkeit ist eine der größten Herausforderungen für Freelancer
39 % unserer Kompass-Teilnehmer gaben an, dass Scheinselbstständigkeit eine der größten Herausforderungen am Freelancer-Dasein ist. 61 % finden sogar, dass die Politik dieses Thema komplett abschaffen sollte.
21. Ganz schön sportlich – diese Sportarten mag die Freelancer-Welt besonders
Dass die Deutschen gerne Wandern gehen, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Laut Statista trifft das auf 26 % der Befragten zu. Mit 21 % stehen Joggen und das Fitnessstudio an zweiter Stelle im Ranking um die liebste sportliche Betätigung bei Freelancern. Die unbeliebteste Sportart der deutschen Freelancer ist der Umfrage zufolge Badminton mit lediglich 6 %.
Bei den französischen Freelancern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Hier gehen jedoch nur 24 % gerne Wandern, 15 % gehen ins Fitnessstudio und nur 14 % Joggen. Hierzulande spielen die wenigsten Freelancer in ihrer Freizeit gerne Basketball (5 %).
Während deutsche Freelancer mit Badminton kaum etwas anfangen können, steht diese Sportart in China mit 33 % auf Platz 1, direkt gefolgt von Fahrradfahren mit 29 %. Wandern steht bei chinesischen Freelancern erst an dritter Stelle mit 28 %. Gerade einmal 8 % gehen gerne tanzen.
Und wie steht es beim Rest der Freelancer-Welt? Hier die Lieblings-Sportarten von Freelancern weltweit:
- Australien: Fitnessstudio und Cardio-Training (19 %)
- Indien: Cricket (26 %)
- Polen: Wandern (22 %)
- Italien: Joggen (21 %)
- Schweden: Wandern (23 %)
- Vereinigtes Königreich: Fitness und Cardio-Training (19 %)
- USA: Wandern (18 %)
- Japan: Joggen (5 %)
Fakt #22: Das sind die wichtigsten Prioritäten im Leben von Freelancern
Geld regiert nicht immer die Welt – das zeigen sowohl unsere eigenen Untersuchungen als auch die von Statista. So ist es zum Beispiel für deutsche Freelancer im Leben besonders wichtig, in einer glücklichen Beziehung zu sein (51 %). Die Möglichkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können, steht mit 44 % an zweiter Stelle. Traditionen sind lediglich für 9 % der deutschen Freelancer wichtig im Leben.
Die Franzosen möchten dagegen lieber ein respektables und ehrliches Leben führen (47 %), während es bei 46 % im Leben um eine glückliche Beziehung geht. Das Voranschreiten der Karriere ist nur bei 6 % aller Freelancer ein wichtiges Lebensziel.
Bei den chinesischen Freelancern steht die Sicherheit mit 46 % an Platz 1. Mit 42 % steht eine ehrliche Lebensweise an Platz 2. Das Ziel, erfolgreich zu sein, haben dagegen nur 25 %.
Die Top 1 Lebensprioritäten anderer Länder sehen wie folgt aus:
- Australien: Glückliche Beziehung (55 %)
- Indien: Erfolg in der Karriere (52 %)
- Polen: Sicherheit (59 %)
- Italien: Ehrliche Lebensweise (59 %)
- Schweden: Sicherheit (47 %)
- Vereinigtes Königreich: Glückliche Beziehung (56 %)
- USA: Ehrliche Lebensweise (50 %)
- Japan: Einfach eine gute Zeit haben (76 %)
- Thailand: Erfolg in der Karriere (52 %)
Fakt #23: Online-Magazine sind bei Freelancern weniger beliebt als das Video-Format
Menschen konsumieren lieber Video-Content als Text. Das ist auch bei Freelancern der Fall. Statista zufolge bevorzugen 71 % der Freelancer Video-Content (z. B. via Social Media), während sich lediglich 35 % mit Online-Magazinen befassen.
Diese Entwicklung lässt sich auch in anderen Ländern der Welt beobachten. In Indien zum Beispiel konsumieren 78 % der Freelancer lieber Video-Inhalte und lediglich 30 % verfolgen Online-Magazine. Ähnlich sieht es in Frankreich aus. Dort sind lediglich 27 % in Online-Magazinen anzutreffen. Häufiger findet man französische Freelancer auf Video-Plattformen (67 %).
Fakt 24: Lesen ist das Lieblings-Hobby der Freelancer weltweit
Als Statista nach den Lieblings-Hobbys der Freelancer aus aller Welt gefragt hat, wurde Lesen in den meisten Ländern am häufigsten genannt. Zum Beispiel sind es in Nigeria 59 %, im Vereinigten Königreich 50 % und in Deutschland 49 %. Polen liegt bei 48 %, dicht gefolgt von Australien mit 45 %.
Die Nummer 2 der Lieblings-Hobbys ist Reisen. Das sagen zumindest Freelancer aus Indien (54 %), Italien (50 %), Schweden (48 %) und Japan (34 %).
In Thailand steht ein anderes Hobby im Vordergrund. Hier beschäftigt sich der Großteil (39 %) gerne mit Computern und allgemein mit Technik.