Was macht ein Berechnungsingenieur? | Berufsbild | Karriere

Was macht ein Berechnungsingenieur?

17. September 2024 / 8 Min /
Berechnungsingenieur Gehalt, Karriere, Branchen, Stundensatz

Ein Berechnungsingenieur analysiert anhand von komplexen Berechnungen Themen wie das Klima, die Qualität von Produkten oder die Belastbarkeit von Bauten. Aber wie genau sieht eigentlich der Berufsalltag eines Berechnungsingenieurs genau aus und was verdient man dabei? Wir gehen diesem anspruchsvollen Beruf hier auf den Grund.

Berufsbild Berechnungsingenieur

Viele Herausforderungen im Bereich der Ingenieurwissenschaften erfordern genaue Berechnungen, Analysen und Versuchsanordnungen. Berechnungsingenieure sind in der Lage, über den Einsatz spezialisierter Software (Finite-Elemente-Methoden FEM oder Computational Fluid Dynamics CFD) technische und physikalische Sachverhalte zu simulieren. So können sie die Belastbarkeit und Lebensdauer von Materialien, Bauteilen oder ganzen Produkten prüfen.

Ein ganz klassisches Beispiel ist die Prüfung der Stabilität von Gebäuden und deren Belastungsgrenzen. Sie sind jedoch nicht auf den Bau und die Konstruktion beschränkt, sondern können an der Entwicklung unterschiedlichster Produkte mitwirken, deren Qualitätssicherung anspruchsvolle Berechnungen erfordert.

Berechnungsingenieur Übersicht über Aufgaben, Voraussetzungen, Skills und Gehalt
Berufsbild Berechnungsingenieur im Überblick

Aufgaben und Tätigkeiten

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Der Arbeitsalltag eines Bauingenieurs ist vielfältig und reicht von der Planung und Berechnung bis zur Überwachung und Umsetzung von Bauprojekten. Bauingenieure sind in verschiedenen Bereichen wie Hochbau, Tiefbau, Straßenbau oder Wasserbau tätig und tragen die Verantwortung für die technische und organisatorische Umsetzung von Bauvorhaben oder Produkten. Zu den Aufgaben eines Berechnungsingenieurs gehören:

  1. Numerische Simulationen: Berechnungsingenieure erstellen mithilfe von Software wie Finite-Elemente-Methoden (FEM) oder Computational Fluid Dynamics (CFD) detaillierte Simulationen von Strukturen oder Strömungen. Diese Simulationen helfen dabei, die Belastbarkeit und Lebensdauer von Materialien und Bauteilen zu prüfen.
  2. Konstruktion und Optimierung: Sie arbeiten eng mit Designern und Ingenieuren zusammen, um sicherzustellen, dass Produkte oder Bauteile effizient und sicher funktionieren. Hierbei geht es oft um die Reduzierung von Gewicht, Materialkosten oder Produktionszeiten.
  3. Analyse von Testergebnissen: Berechnungsingenieure sind dafür verantwortlich, Simulationsergebnisse zu analysieren und mit physischen Testergebnissen abzugleichen, um die Genauigkeit ihrer Modelle zu verbessern.
  4. Beratung und Problemlösung: Sie bieten Unterstützung in der Entwicklung neuer Produkte oder bei der Verbesserung bestehender Produkte, indem sie potenzielle Schwachstellen identifizieren und Lösungen vorschlagen.
  5. Technische Dokumentation: Ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit besteht auch in der Erstellung von Berichten und der Dokumentation ihrer Analysen, um die Ergebnisse für andere Ingenieure oder Stakeholder verständlich aufzubereiten.
Aufgaben eines Berechnungsingenieurs
Diese Aufgaben fallen für einen Berechnungsingenieur an

Welche Aufgaben hat ein Berechnungsingenieur?

  • Entwicklung und Durchführung von Simulationen (z. B. FEM, CFD)
  • Statik- und Belastungsberechnungen
  • Optimierung von Bauteilen, Produkten und Systemen
  • Analyse von Testergebnissen
  • Erstellung technischer Berichte und Dokumentation

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Hard und Soft Skills

Der Berechnungsingenieur verfügt über tiefe Kenntnisse der Mathematik und Physik. Zudem ist er in der Lage, mit komplexer Simulationssoftware umzugehen und weist ein großes Verständnis für die zu berechnenden Prozesse und Produkte auf.

Da er häufig in engem Kontakt mit teils fachfremden Kollegen steht, beispielsweise aus der Budgetierung, sollte er über Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen verfügen. Zudem strebt er nach Perfektion, arbeitet präzise und ist absolut zuverlässig. Fehler in den Berechnungen können in vielen Industriezweigen schwerwiegende Folgen haben, vor allem für die Sicherheit der Endkunden.

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Was muss ein Berechnungsingenieur können?

  • Mathematisches und physikalisches Know-how
  • Sicherer Umgang mit Simulationssoftware
  • Expertise auf dem Fachgebiet des Produkts
  • Hands-on-Mentalität
  • Projekt- und Zeitmanagement
  • Präzision und Zuverlässigkeit

Voraussetzungen

Ein abgeschlossenes Hochschulstudium ist die grundlegende Voraussetzung, um Berechnungsingenieur zu werden. Dabei schließt man für gewöhnlich ein Bachelorstudium im Bereich Ingenieurwesen oder Maschinenbau mit entsprechender Spezialisierung durch. Mögliche eigene Studiengänge oder wählbare Schwerpunkte sind zum Beispiel:

  • Bauingenieurwesen
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Elektrotechnik
  • Fahrzeugtechnik
  • Physik oder Mathematik mit technischem Schwerpunkt

In diesen Studiengängen werden die notwendigen theoretischen Kenntnisse in Mathematik, Physik, Mechanik und Materialwissenschaften vermittelt, die für die Arbeit als Berechnungsingenieur erforderlich sind. Auch spezialisierte Masterstudiengänge, die sich auf Simulationstechnik oder Strukturanalyse konzentrieren, bieten eine gute Grundlage.

Zur Vertiefung und besten Vorbereitung für die Tätigkeit als Berechnungsingenieur eignen sich Fächer wie Statik und Dynamik, numerische Mathematik oder Materialwissenschaften.

Typische Branchen

Ein Bauingenieur kann in einer Vielzahl von Branchen tätig sein, da seine Fähigkeiten in vielen Bereichen der Bau- und Infrastrukturentwicklung gefragt sind. Mögliche Branchen sind etwa:

Hoch- und Tiefbau

  • Hochbau: Im Hochbau planen und überwachen Bauingenieure die Errichtung von Gebäuden wie Wohnhäusern, Bürogebäuden, Krankenhäusern oder Industriebauten. Sie arbeiten dabei oft eng mit Architekten zusammen und kümmern sich um die Statik sowie die bautechnische Umsetzung.
  • Tiefbau: Bauingenieure im Tiefbau sind für die Planung und Durchführung von Bauwerken unter der Erde verantwortlich, wie zum Beispiel Tunnel, Brücken, Kanalisationen und Stützmauern. Auch Straßen- und Autobahnbau gehört zu diesem Bereich.

Infrastruktur und Verkehrsplanung

  • Straßenbau: Die Planung und Errichtung von Straßen, Autobahnen und Verkehrswegen gehören zu den Hauptaufgaben. Hier geht es um die Optimierung von Verkehrsflüssen und die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern.
  • Schienen- und U-Bahn-Systeme: Auch im Schienenverkehr arbeiten Bauingenieure an Projekten wie Eisenbahnen, Bahnhöfen und U-Bahn-Systemen.
  • Flughäfen und Häfen: Bauingenieure sind in der Planung und dem Bau von Flughäfen, Hafenanlagen und anderen Verkehrsknotenpunkten involviert.

Energie- und Versorgungswirtschaft

  • Kraftwerksbau: Bauingenieure sind bei der Planung und dem Bau von Kraftwerken (z. B. Kohle-, Gas-, Atom- oder Wasserkraftwerke) gefragt. Hier arbeiten sie an der baulichen Umsetzung der technischen Infrastruktur.
  • Windkraft- und Solaranlagen: In der nachhaltigen Energieerzeugung spielen Bauingenieure eine wichtige Rolle beim Bau von Windkraft- und Solaranlagen, insbesondere bei der statischen Berechnung und dem Fundamentbau.
  • Wasserwirtschaft: Projekte im Bereich der Wasseraufbereitung, Talsperren, Hochwasserschutzanlagen oder Abwassersysteme fallen ebenfalls in den Aufgabenbereich von Bauingenieuren.

Immobilienwirtschaft

  • Projektentwicklung: Bauingenieure arbeiten in der Projektentwicklung, um Bauprojekte vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung zu begleiten.
  • Bauüberwachung und Bauleitung: Viele Bauingenieure arbeiten als Bauleiter und sind für die Überwachung der Bauarbeiten auf Baustellen verantwortlich. Sie stellen sicher, dass Bauprojekte nach den Vorgaben und im Zeitplan realisiert werden.
  • Facility-Management: In diesem Bereich kümmern sich Bauingenieure um den Betrieb und die Instandhaltung von Immobilien und Infrastruktur.

Umweltschutz und nachhaltiges Bauen

  • Nachhaltiges Bauen: Hier geht es um die Entwicklung von umweltfreundlichen Bauprojekten, die ressourcenschonende Materialien und Techniken verwenden.
  • Abfallwirtschaft und Recyclinganlagen: Bauingenieure planen und realisieren Infrastrukturen für die Abfallwirtschaft, einschließlich Deponien und Recyclinganlagen.
  • Renaturierung und Landschaftsbau: Bauingenieure sind auch in der Wiederherstellung natürlicher Umgebungen, z. B. bei Flussrenaturierungen, tätig.

Öffentliche Verwaltung und Behörden

  • Stadt- und Regionalplanung: In der Stadtplanung unterstützen Bauingenieure bei der Entwicklung und Umsetzung von Bauleitplänen, Infrastrukturprojekten und städtebaulichen Maßnahmen.
  • Bauämter: Hier prüfen Bauingenieure Bauanträge, genehmigen Bauprojekte und überwachen die Einhaltung der Bauvorschriften und Normen.

Bauwesen und Bauindustrie

  • Bauunternehmen: Sie arbeiten in Bauunternehmen, wo sie entweder in der Planung, im Einkauf von Baumaterialien oder als Bauleiter auf der Baustelle tätig sind.
  • Bauforschung und Entwicklung: Einige Bauingenieure arbeiten in der Forschung und Entwicklung neuer Baumethoden, -materialien und -technologien.

Beratungs- und Ingenieurbüros

  • Beratung und Gutachten: Bauingenieure erstellen Gutachten über Bauzustände oder führen technische Bewertungen von Gebäuden und Infrastrukturprojekten durch.
  • Planungsbüros: In Ingenieurbüros spezialisieren sich Bauingenieure auf die Planung und Berechnung von Bauprojekten. Sie arbeiten oft als externe Berater für Bauherren oder öffentliche Auftraggeber.

Forschung und Lehre

  • Universitäten und Forschungseinrichtungen: Hier arbeiten Bauingenieure an der Entwicklung neuer Baumaterialien, Technologien oder optimierter Bauprozesse.
  • Lehre: Bauingenieure unterrichten an Hochschulen und Universitäten die nächste Generation von Ingenieuren und entwickeln innovative Studienprogramme.

Wie viel verdient ein angestellter Berechnungsingenieur?

Das Einstiegsgehalt für einen Berechnungsingenieur liegt bei mindestens 58.600 Euro brutto, was etwa 4.800 Euro monatlich entspricht. Mit einem Top-Gehalt von 72.900 Euro (ca. 6.000 Euro/Monat) und einem Durchschnittsgehalt von rund 65.400 Euro (ca. 5.450 Euro/Monat) brutto liegt das Gehalt eines angestellten Berechnungsingenieurs deutlich im oberen Mittelfeld. Beim Top-Gehalt sind die Verdienstgrenzen aber noch längst nicht ausgeschöpft. Abhängig von verschiedenen Faktoren lassen sich auch 80.000 Euro brutto und mehr jährlich verdienen:

  • Branche bzw. Nische
  • Region
  • Unternehmensgröße
  • Berufserfahrung
  • Personalverantwortung
GehaltstypJahresbruttoMonatsgehalt
Einstiegsgehalt58.600 €4.800 €
Durchschnittsgehalt65.400 €5.450 €
Top-Gehalt72.900 €6.000 €

Wie viel verdient ein selbstständiger Berechnungsingenieur?

50

verlangen Berechnungsingenieur auf freelancermap durchschnittlich pro Stunde.

400

beträgt der Tagessatz hochgerechnet auf einen 8-Stunden-Tag.

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